Marina di Porto Rotondo – Costa Smeralda

Die Marina di Porto Rotondo (» Position auf openseamap.org) ist einer der aktivsten und hübschesten Häfen im Nordosten Sardiniens. Im Sommer gibt es hier alles, was das Luxus-Herz begehrt, vom On-board-Service über schicke Bars bis zum Shopping-Schnickschnack. Große Motor- und Segelyachten liegen direkt am Yachtclub, internationale Gäste und das Who-is-who der Segelgemeinde ist hier. Hier ist immer was los.

Der Ort selbst ist sehr hübsch angelegt, in Terrassen rund um das Hafenbecken, auch große Hotels verstecken sich gut. Die Häuser sind vorwiegend von Festland-Italienern bewohnt, voll mit Tagesgästen und das Leben kostet den ein oder anderen Euro mehr (und erstaunlich oft für gar nicht so herausragende Qualität). Parkplätze kosten ein kleines Vermögen.

Für mich noch schöner ist Porto Rotondo allerdings in der Nebensaison (Frühling und Herbst): eine entspannte und losgelöste Marina. Sobald die Megayachten abgedampft sind, wird es ruhig und das Leben normalisiert sich. Die Costa Smeralda vor der Haustür teilst du dir jetzt nur mit anderen Seglern und sie ist natürlich ein Träumchen, der Wind ist genial und die Wellen, die andere Boote in den Ankerbuchten verursachen, stören nicht mehr. Und der Hafen ist natürlich genauso schön, die Leute – sowohl Gäste als auch Service – sind um einiges relaxter.

Im Winter (etwa November bis März) ist der Hafen allerdings fast menschenleer. Und so geschützt wie er aussieht, ist Porto Rotondo nicht: Bei starkem Maestrale (NW) war zumindest mein Liegeplatz für mein kleines Boot sehr ungemütlich und man muss sich für die Sturmkontrolle organisieren, einen Winterservice gibt es im Hafen nicht automatisch (auf Anfrage aber gern bei mir). Immerhin parkt man kostenlos im gesamten Ort.

Ob du dich in Porto Rotondo wohl fühlst, ist vermutlich abhängig davon, dass du für dich, dein Boot und deine Segel-Ambitionen die richtige Liegezeit / Jahreszeit wählst.

Segelrevier Costa Smeralda

Die Costa Smeralda ist natürlich toll und wunderschön – die Ankerplätze in den umliegenden Buchten Cala di Volpe (liegt dem Hafen quasi direkt gegenüber) sind im Sommer allerdings hemmungslos überfüllt und das Revier ist voll von Charter-Yachten (die nicht immer die besten Skipper haben) und Motorboot-Vollhonks (sorry, aber Rücksicht auf kleine Segler wird dem Fun fast immer untergeordnet), rund um das Naturschutzgebiete kommen dir vor wie auf einer Autobahn.

Kontakt

Telefon +39 0789 34203

E-Mail reservation@marinadiportorotondo.it

Preise

Die Preise im Juli und August spiegeln wider, dass Geld keine Rolle spielt. Da kostet der Liegeplatz pro Tag, das was ich im Winter pro Monat gezahlt habe. Schon ab Mitte / Ende September gibt es den Liegeplatz aber zu wirklich moderaten Preisen und es lohnt auch die Anfrage für den 10-Monats-Tarif (außer Juli/August), der ist in der Regel erstaunlich niedrig.

Hier geht es zu den Tarifen 2018 – Marina di Porto Rotondo (Download PDF). Aktuelle Preise auf Anfrage.

Liegeplätze und Infrastruktur

Porto Rotondo hat knapp 700 Liegeplätze, die kreisförmig (rund = rotondo, daher der Name) angeordnet sind. Das bedeutet: Die Wege sind lang. Vom Yachtclub an einem Ende der Hafeneinfahrt (wo auch die meisten Gastliegeplätze für Segelboote sind) kann man zur Direktion rüber rufen. Zu Fuß allerdings, zum Check-in der Marina sind es gut 1.500 Meter. Ein netter Spaziergang oder das Dinghy muss bemüht werden. Im Sommer gibt es einen Shuttle mit dem Schlauchboot.

Dass der Hafen nur 3 x 2 Duschen hat (die nicht mal besonders schick oder gut gepflegt sind), liegt daran, dass hier hauptsächlich Yachten liegen, die ganze Bäder mit allem Pipapo an Bord haben. Der Normalosegler, der sich eine warme Dusche wünscht, ist hier eher selten und muss mit dem vorlieb nehmen, was da ist.

Apropos, das was da ist: Manche Landstromanschlüsse brauchen einen größeren Stecker. Adapter gibt’s in der Marina.

Infrastruktur: im Sommer 150% und man lässt sich alles gut bezahlen, billig ist hier nichts. Im Winter = Null. Ist so. Falls du im Winter planst, länger auf dem Boot zu sein: ab spätestens Ende Oktober bis etwa Ostern sind alle Geschäfte geschlossen – kein Supermarkt, schon für kleine Einkäufe musst du nach Olbia fahren. Aber, ein paar Winterlieger sind immer da, man kommt relativ leicht in Kontakt, bildet Fahrgemeinschaften oder bringt sich gegenseitig was mit. Nur eine Bar und ein, maximal zwei Restaurants haben geöffnet.

Geradezu desolat ist im Hafen das Thema Müll. Im Sommer ist er ein echtes Problem. Segler, gerade im hochpreisigen Segment, vergessen offensichtlich an Land ihre Disziplin, trennen nicht korrekt, laden auch fragwürdigen Müll ab. Ihnen scheint egal, was damit passiert. Vermutlich hat man einfach keinen Sinn für derlei Dinge, wenn um einen herum alles so schick ist. Im Winter steht der Segler dann schonmal mit dem Müllsack vor verschlossenen Sammelstellen oder kämpft mit nicht funktionierenden Zugangskarten. Und das obwohl bei der Ankunft durchaus darauf hingewiesen wird, wie die Mülltrennung funktioniert, ist die Umsetzung gefühlt schlechter als anderswo. Das mag sich natürlich ändern – hoffentlich!

Regatten und Events

Die sportliche Regattasaison beginnt etwa im Mai und endet am letzten Oktober-Wochenende mit der traditionellen #legionariportorotondo und dem Kalamari-Fest, das noch einmal die Seglergemeinde anzieht.

In der Saison ist die Event-Seite der Marina stets gepflegt » www.marinadiportorotondo.it/news 

Impressionen

Verkehrsanbindung

  • Stadtbus der aspo fährt mehrmals täglich für kleines Geld nach Olbia
  • Flughafen Aeroporto Costa Smeralda / Olbia (OLB) in 15 Minuten (im Sommer ggf. länger wegen Stau auf dem Zubringer) per Taxi erreichbar, mit Bus 1 x umsteigen an der Via Veneto

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