Eine mögliche erste Adresse: der Hafen von Calasetta auf der Insel Sant'Antioco

Coronavirus: Was muss ich beim Segeln nach und rund Sardinien beachten? (Artikel veraltet)

(Achtung, die Informationen in diesem Artikel sind veraltet und die Bestimmungen zum Glück nicht mehr gültig! Ich lasse ihn aus „historischen Gründen“ stehen).

Mit der Coronavirus-Pandemie, Covid19 und vielen nationalen und internationalen Gesetzen und Entscheidungen reist die Unsicherheit mit nach Sardinien. Auch viele Segler und Bootseigner sehen ihren unbeschwerten Segelurlaub mit einigen Fragezeichen mehr versehen. Das scheint alles gar nicht mehr so einfach wie das „früher“ mal war.

Ja, 2021 ist auch der Seeteufel ist ein Eichhörnchen. Und man muss ja erstmal auf Sardinien ankommen – ob nun per Boot, Fähre oder Flugzeug – und sich in den Häfen und an Land mit allen Vorkehrungen vertraut machen. Und das ist derzeit nicht ganz so einfach, da die Insel für den Tourismus noch geschlossen ist.  Da die Saison aber auch vor der Tür steht, häufen sich natürlich die Fragen, was nun wie geht und was nicht.

Kurz vorausgeschickt: Dieser Artikel entstand zuerst in der Saison 2020 und will speziell Seglern helfen. Ich habe die wichtigsten Infos aus Seglersicht zusammengetragen und mit einigen Häfen gesprochen, wie sie die Erlasse und Bestimmungen umsetzen. Das ist sehr unterschiedlich und auch die italienischen Regionen haben unterschiedliche Bestimmungen. Auch deshalb ist die Halbwertszeit eines solchen Artikel relativ gering … 😉

WICHTIG: Alle Informationen sind ohne Gewähr. Ich bemühe mich, die Informationen regelmäßig zu aktualisieren, aber die Situation ist sehr dynamisch und ich hab nicht immer die Zeit, sofort zu reagieren und die offiziellen Dokumente zu übersetzen und zu sichten.

Letztes Update 12. April 2021: Sardinien ist aktuell „rote Zone“, mit wieder gestiegenen Fallzahlen. Die Krankenhäuser der Insel sind an der Auslastungsgrenze.

Über die generelle Lage informiert unter anderem …

Meine ganz persönlichen Einschätzungen und einige Informationssammlungen findet ihr in folgenden Artikel (rein informativ nach bestem Wissen) auf meinem Sardinien-Blog pecora nera:

Großes Hallo: die Einreise nach Sardinien

Das größte Hindernis, das derzeit vor einem entspannten Segelurlaub liegt, ist die Einreise. Generell ist möglich nach Sardinien einzureisen – unter bestimmten Voraussetzungen.

Aktuell gilt für die Einreise nach ITALIEN und damit auch SARDINIEN: 

  • Ausgefüllte Einreiseerklärung nach Italien (Link zum Formular in italienischer Sprache), vorzulegen beim Beförderer (Fähre, Fluggesellschaft) oder an Kontrollpunkten (Grenzübergang, Polizeikontrollen, Hafendirektion); (PDF in englischer Sprache als Ausfüllhilfe)
  • Online-Registrierung bei der Region Sardinien unter Angabe von Reisegründen und Aufenthaltsort / Alternativ über die App „Sardigna Sicura“
  • Negativer PCR- oder Antigen-Test, nicht älter als 48 Stunden. Dabei gilt die Einreise nach Italien (und nicht, wann man abfährt – was ziemlich sportlich sein kann).
  • Obligatorische Quarantäne von 5 Tagen (direkte Durchreise an den Zielort ist gestattet)
  • Eingeschränkter Bewegungshorizont auf Sardinien während der roten/orangenen Zone: nur im Gemeindegebiet
  • Die Reise (und Bewegung auf Sardinien) ist nur aus Gründen der Gesundheit, Arbeit und anderen dringenden Notwendigkeiten erlaubt. Es gilt auch die Rückkehr an einen dauerhaften, gemeldeten Wohnsitz / Zweitwohnsitz – ABER: ein gechartertes Boot zählt nicht dazu, ein eigenes in Ausnahmefällen (z. B. wenn du keinen sonstigen Wohnsitz hast).
  • Das Reisen zwischen den Regionen ist bis 30. April nicht gestattet. Willst / musst du das italienische Festland erreichen, gelten die Bestimmungen der dortigen Region und auch hier nur aus triftigem Grund.

Die Auswirkungen in der roten und weitgehend auch in der orangenen Zone sind tendenziell eher theoretisch. Denn es gibt schlicht keine  praktischen Erfahrungswerte, da die Insel für den Tourismus noch bis mindestens Ende April geschlossen ist und diejenigen, die zum eigenen Boot wollen, sind üblicherweise zur Sommersaison zu erwarten, wenn sich die Lage wieder geändert haben kann. 

Das bedeutet natürlich, dass du die Einreise via Seeweg versuchen kannst.  Sicher wird dir keiner das Hereinsegeln verweigern. Darum zur Beruhigung gleich vorab: Es ist eigentlich ganz einfach. Und man stellt sich im Heimatland oft Fragen, die vor Ort und speziell auf dem Wasser gar nicht relevant sind. Und grundsätzlich ist auch das Infektionsrisiko im Freien und auf dem Wasser relativ gering. Abstand halten ist noch einfacher. -Und Revier ist sowieso traumhaft wie eh und je 🙂

Allerdings ist es derzeit auf Sardinien ja so, dass die Sarden zuhause bleiben und sich auf ihrer eigenen Insel nicht so bewegen können, wie sie wollen – dann sind touristische Reisen im Moment einfach auch aus Solidarität nicht die beste Idee.

Was wären notwendige Reisen zum Boot und „triftige Gründe“?

  • Der Verein Assonautica, der sich u.a. um den Segeltourismus kümmert, definierte im letzten Jahr (innerhalb Italiens) folgendes: „(…) um die Boote durch die notwendigen Wartungsarbeiten auf ihren Einsatz in der Sommersaison vorzubereiten. Zu diesem Zweck sind Bewegungen zu und von den Werften, für Probefahrten und zum Erreichen des Liegeplatzes in einem Hafen, einer Marina, einer Bootswerft oder einem Lagerplatz als notwendige Bewegungen zu betrachten und daher zulässig. (…)“
  • Theoretisch gilt das also auch für alle, die aus dem Ausland einreisen. Sie können die Arbeiten am Boot als Einreisegrund / Arbeit angeben. Dabei ist sinnvoll, auch nachzuweisen, dass das Boot in einer Werft liegt oder es einen Krantermin gibt, etc. Bei Arbeiten am Liegeplatz könnte das schon schwieriger sein.
  • Du darfst den Hafen mit deinem Boot nicht verlassen – außer eben für eine Fahrt zur Werft, für Probefahrten etc.
  • Alles andere zählt nicht als triftiger Grund, das Gemeindegebiet zu verlassen und unterwegs zu sein. Grundsätzlich ist ein Freizeitboot Privatvergnügen und keine notwendige Reise.
  • Solltest du auf dem Boot dauerhaft wohnen und das nachweisen können, gilt es als Zweitwohnsitz, den du erreichen darfst.

Die generelle Unsicherheit ist für viele Segler und Reisende ein Grund, die Insel in diesem Jahr nicht als Törn- oder Urlaubsziel zu wählen. Und ich finde das im Moment sogar richtig. Und gleichzeitig extrem schade – denn das Segeln rund Sardinien ist ziemlich entspannt, das Risiko auf See ziemlich gering und das Revier ist mega schön, gerade in der Nebensaison.

Trotzdem: All das gilt, egal, wie gesund der Segelsport an sich sein mag. Eine der Unlogiken der Gesetzgebung. Gleiches Recht für alle.

Nehmen wir trotzdem mal an, die Lage ändert sich so, dass du wieder einfacher einreisen und hier fröhlich segeln kannst.

Was müssen Segler auf Sardinien dann beachten?

Einreise nach Sardinien für Segler

Wenn du über See aus einem ausländischen Hafen kommst, ist neben der offiziellen Registrierung dieses Formular von jedem Crewmitglied auszufüllen und mitzuführen:

Update 1.3.: Die Seite safesardinia.it speziell für Segler ist leider nach dem letzten Dekret noch nicht aktualisiert worden. Wir rechnen aber damit, dass das zum Saisonbeginn und bei einigermaßen klarer Gesetzeslage getan wird.  

Praktisch kann noch sein, auch dieses Dokument mitzuführen:

Die Kontrolle erfolgt ggf. direkt in den Yachthäfen. Außerdem rechne damit, dass bei deiner Ankunft Fieber gemessen wird (auf der Stirn). Das gilt auch für manche Häfen. Ist die körpereigene Temperatur höher als 37,5° ist, kann sein, dass der Zugang zum Land nicht gestattet wird. Also auch aufpassen, unterwegs keinen Sonnenbrand im Gesicht einzufangen 😉

Hygienebestimmungen und Covid-Maßnahmen auf Sardinien

Bist du erstmal da, gesund und munter ist es gar nicht so schwierig. Vor Ort gelten in den Häfen die generellen Hygienebestimmungen:

  • Maskenpflicht 24/7 – speziell in Geschäften, Lokalen, öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsmitteln, sowie im Freien, falls kein Abstand eingehalten werden kann, ist grundsätzlich ein Mund-Nasen-Schutz korrekt zu tragen
  • Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen (am Strand zu anderen Sonnenschirmen 3 Meter)
  • Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren beim Betreten von Geschäften etc.

Segeln vor Sardinien, »covid-safe« – Tipps für die Praxis

Was das alles in der Praxis für deinen geplanten Segeltörn vor Sardinien bedeutet – da kommt es ein bisschen drauf an, ob du auf Sardinien charterst und schon im Land los segelst – oder mit dem Boot aus einem Drittland (das ggf. zu einem Risikogebiet gehört) kommst.

Die einzelnen Fälle versuche ich nun noch etwas „aufzudröseln“ und gebe auch Tipps, welche Häfen man am besten anläuft.

1. Ankunft per Flugzeug und Übernahme von Charterbooten

Wer per Flugzeug ankommt, um auf Sardinien ein Boot zu chartern, hat es leicht: Man reist möglichst gesund an, setzt sich ne Maske auf, hält brav Abstand und übernimmt das Boot. Alles tippitoppi.

2. Ankunft per Boot aus Drittländern, die als Risikogebiete zählen

Ggf. gelten für Reisende aus Risikogebieten Quarantänepflicht.

Wer ganz sicher gehen will, macht den Test direkt vor Abfahrt und bringt ihn mit. In der Regel wird der akzeptiert (da man sich auf dem offenen Meer tendenziell nicht anstecken kann. Das ist die einfachste Variante, so verliert ihr keine Zeit. Während der Test durchgeführt wird, fahrt ihr übers Meer nach Sardinien und legt dort vor, wo ihr den Test gemacht habt und ruft per WLAN das (hoffentlich negative) Ergebnis ab.  Die meisten Häfen werden euch in Ruhe anlegen und ankommen lassen – so wie immer.

Ein Test vor Ort ist natürlich auch machbar. Hier findet ihr eine Liste der Labore auf Sardinien, die einen Corona-Schnelltest anbieten. 

Bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses dürft ihr das Boot und den Hafen nicht verlassen. Das entspricht dem Vorgehen an Land, nach dem sich der aus dem Risikogebiet Einreisende so lang in häusliche Quarantäne begeben muss, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Bei einem positiven Testergebnis müsst ihr 14 Tage an isoliert an Bord bleiben.

Welchen Hafen sollte ich anlaufen? Gibt es auf Sardinien Häfen, die „covid-safe“ sind?

Erstmal: Was ist heute schon sicher … 😉 Aber wer aus persönlichen Gründen generell vorsichtig ist, sich mit Gesundheitssorgen plagt, als Skipper für seine Crew oder ganz einfach für seine/ihre Familie Verantwortung trägt, für den/die ist vielleicht ein gut organisierter Hafen wertvoll.

Im Prinzip macht es keinen Unterschied, wo ihr anlegt. Nach der Überfahrt hat man ja aber auch ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis – insofern ist ja gut, wenn alles klar ist, klappt und man sich nicht endlos mit dem Covid-Gedöhns aufhalten muss. 

Einige Häfen haben sich im Netzwerk „Safe Sardinia“ zusammengeschlossen und sich Sicherheitsstandards verpflichtet. Aus gesundheitlichen Gesichtspunkten sind diese Häfen vom Anlegen bis zum täglichen Umgang in der Marina also im Rahmen der Möglichkeiten „covid-safe“.

  • Auf der Seite findet man viele Informationen und Kontaktdaten der Marinas und die Dokumente zur Einreise: www.safesardinia.it (leider nur in italienischer Sprache und noch nicht auf die Lage 2021 aktualisiert).

In der Praxis haben einige Häfen vielleicht einen kleinen Vorteil oder ich würde sie besonders empfehlen:

Von Südfrankreich machen viele einen Zwischenstopp in Korsika – dort gibt es allerdings ähnliche Unsicherheiten wie auf Sardinien. Insofern ist die schöne Nachbarinsel Sardiniens derzeit eher zu meiden, wenn man nicht unbedingt Lust auf noch mehr Formulare hat.

» Von Norden kommend würde ich Castelsardo anlaufen, dort ist eine Teststation direkt im Hafengebiet.

» Von Norden oder Osten kommend – kann man auch gut Olbia anlaufen und schon bei Abfahrt im nahe gelegenen Krankenhaus Mater Olbia einen Termin für einen Schnelltest vereinbaren. Ihr meldet euch vorab bei der Marina di Olbia die einen Termin für den Test inkl. Transfer organisieren.

Das scheint aktuell die geschmeidigste Lösung zu sein und die Marina ist insgesamt sehr komfortabel und serviceorientiert. Alternativ könnt ihr auch alles selbst machen und euch halb legal an den Transitkai Molo Brin legen, selbst einen Testtermin vereinbaren und per Taxi ins Mater fahren. Ist aber nicht ganz korrekt im Sinne der diversen geltenden Erlasse.

» Von Westen, aus Spanien oder von den Balearen steuert man naturgemäß die Westküste Sardiniens an – oder die vorgelagerten Inseln.

Eine mögliche erste Adresse: der Hafen von Calasetta auf der Insel Sant'Antioco
Eine mögliche erste Adresse: der Hafen von Calasetta auf der Insel Sant’Antioco

Häfen Westküste » Von West würde üblicherweise die vorgelagerten Inseln im Südwesten ansteuern, mit den Häfen Calasetta oder Carloforte. Dort gibt es aber weder ein Krankenhaus noch ein Labor. Erschwerend kommt hinzu, dass du in vielen Häfen das Boot ohne gültigen Negativ-Test nicht verlassen darfst.

Alternativen wären Torregrande (Oristano), Bosa oder Alghero.  Dort gibt es mindestens Krankenhäuser, bei denen ein Test gemacht werden kann.

Mein Tipp: Die Aquatica Marina in Alghero (VHF 74, Mobil +39 34813039669 bietet einen besonderen Services mit einem ortsansässigen Arzt, der an Bord kommt, die Abstriche vornimmt und euch in kurzer Zeit das Testergebnis liefert. Geschmeidiger geht es kaum.  Zudem sind die Leute in der Marina richtig nett und hilfsbereit und fürs Boot hat man alles, was man braucht.

Als Alternative sind natürlich auch die Häfen im Süden, vor allem in Cagliari zu erwähnen – allein wegen der Infrastruktur der großen Städte.

Sehr hilfsbereit empfand ich die Marina di Capitana in Quartu S. Elena (grenzt direkt an Cagliari; Telefon+39 070 805460). Sie lassen euch anlegen, versorgen euch mit Strom und dem Notwendigen und vereinbaren den Termin für einen Schnelltest schon bei Reservierung des Liegeplatzes. Sie haben feste Adressen, mit denen sie zusammenarbeiten, um die Angelegenheit so schnell wie möglich zu regeln. Und dann habt ihr am Poetto, bis Cagliari oder Villasimius ein echt schönes Segelrevier vor der Haustür. Last but not least ist es ist eine sehr komfortable, entspannte und nicht zu große Marina.

Von Osten ist und bleibt mein erster und liebster Hafen die Marina di Baunei / Porto turistico Santa Maria Navarrese – allein, weil der supernette Hafenmeister Pietro Deutsch spricht, sich sehr gut auskennt und zudem weiß, was „Service“ heißt.  Er wird euch gern helfen.

Die Pandemie stellt insgesamt besonders kleine und weniger frequentierte Häfen auf Sardinien vor Herausforderungen, um nicht zu sagen Probleme. Um alle pandemietechnischen Sicherheitsvorkehrungen zu erfüllen, sind nicht alle gleich gut vorbereitet und vielleicht auch kurzfristig nicht mit zusätzlichem Personal oder Budget gesegnet worden. Die Marinas an den „Hotspots“ speziell im Nordosten haben es da sicher etwas leichter.  Darum habt ein bisschen Verständnis, wenn es hier und da haken sollte.

Was muss ich beachten, wenn ich in Sardinien chartere und nur in sardischen Gewässern segle?

Neben den allgemeinen, zuvor genannten Hygienebestimmungen (Maskenpflicht 24/7, Abstand, Händewaschen, Desinfektion) bist du relativ frei. Natürlich gilt vor allem Verständnis und Respekt vor anderen, selbst wenn du persönlich deine eigene Meinung zu bestimmten Maßnahmen hst.

Grundsätzlich bitten vor allem die Häfen darum, in der Marina und speziell im Umgang mit den Hafenmitarbeitern immer eine Maske zu tragen – also auch beim Anlegen und auch wenn das vielleicht ungemütlich ist oder euch an der frischen Luft komisch vorkommt. Wenn in einem kleinen Hafen Covid ausbricht, hat das neben dem Ausfall von Mitarbeitern unter Umständen auch die Schließung und Einschränkungen für andere Segler und Bootseigner zur Folge. Insofern, seid bitte achtsam.

Das sardische Gesundheitssystem ist übrigens wirklich nicht gut. Und ein Anstieg der Fallzahlen bringt die Krankenhäuser ganz leicht an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Ich persönlich finde, Sardinien (und ganz Süditalien) ist nicht der beste Ort, um ernsthaft krank zu werden.  Zumal man das keinem, auch keinem Sarden, wünschen möchte.

Bitte respektiert die Regeln und schützt die Gesundheit aller.  Danke! 

In den Häfen können aufgrund der speziellen Infrastruktur (Gemeinschaftsduschen und -räume, Toiletten, Ein- und Ausklarieren etc) weitere spezielle Anforderungen auftauchen, die auch verschieden in der Ausführung sein können. Aber das wird dann vor Ort in den Häfen kommuniziert.

Ankern und Wechsel von Häfen

Ankern und „Buchtenhopping“ ist kein Problem. Allerdings können auch hier Kontrollen vorkommen und die Küstenwache / Guardia Costiera wird sicher alle notwendigen Dokumente prüfen. Falls ihr zu eurem Zielhafen noch ein paar Zwischenstopps in Buchten einlegt, schaut, dass ihr dann keinen Kontakt zu anderen Personen habt, weil ihr ja immer noch nicht offiziell eingereist seid.

In einzelnen Fällen hat es beim Wechsel von Häfen mit einem ausländischen Boot Probleme gegeben, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass man bereits längere Zeit auf der Insel ist. Insofern: Registriert euch unbedingt und haltet alle Dokumente bereit und bewahrt alle Unterlagen aus dem letzten Hafen auf.

Hier nochmal das Thema Korsika – wenn ihr einen Hüpfer nach Bonifacio, zu den südlichen Inseln Lavezzi oder Cavallo oder einen anderen korsischen Hafen geplant habt, ist das zwar möglich, weil aber auch Frankreich tendenziell Risikogebiet ist und Korsika wie Sardinien seine eigenen Vorstellungen hat, könnte das haarig werden … also, ich persönlich würde derzeit nicht über die Bocche di Bonifacio segeln.

Häusliche Quarantäne – auf dem Boot

Im Falle eines hoffentlich nicht eintretenden Falles wäre die Quarantäne auf dem Boot auszusitzen. Das kann für eine bunt zusammen gewürfelte Crew schon anstrengend werden. Segeln an sich ist ja schon ein Test für die Sozialverträglichkeit von Menschen, vor allem, wenn man sie vielleicht nicht kennt. Krank sein (oder vielleicht auch nicht, aber da gilt: mitgefangen, mitgehangen) ist nochmal bekloppter.

Wer also anreist und Symptome hat oder auf der Reise entwickelt, kann sich auf Sardinien testen lassen (auch wenn ein genereller Test nicht mehr notwendig ist). An den Flughäfen auf Sardinien und in den Krankenhäusern werden Schnelltests angeboten (auch bei „Drive-in“-Locations vorher reservieren, nicht einfach hinfahren). In dem Fall muss man aber das Testergebnis in häuslicher Quarantäne abwarten – was bei einer Charter das Boot wäre. Korrekterweise müsstet ihr aber dennoch im Hafen bleiben und auf dem Schiff auf das Testergebnis warten. Ist dieses bei einem oder allen positiv, muss natürlich die gesamte Crew und alle Kontaktpersonen in Quarantäne. Man kennt das Prinzip.

Falls der Verdacht schon vor der Einreise besteht, müsst ihr schauen, ob und wie ihr das beim Charterer vorab thematisiert. Das bleibt euch überlassen. Vermutlich werdet ihr das Boot ohne Testergebnis bekommen – ähnlich wie bei einer Autovermietung werden die meisten nicht danach fragen, da es nicht ihre Aufgabe ist und du ja de facto bereits eingereist bist.

Bei positivem Testergebnis wiederum sind sicher der Charterer oder der Hafen „not amused“. Denn das ist einer der großen  Schwachpunkte des sardischen Erlasses: Er ist nicht zu Ende gedacht. Charterer und Häfen (gilt an Land auch für Hotels und alle anderen) wurden mit der Umsetzung der Covid-Erlasse ziemlich allein gelassen und bekommen im Zweifel echte Probleme, wenn eine Crew Covid-positiv ist – vom Ausfall einzelner Mitarbeiter bis zur Schließung. Das ist auch für die nicht witzig.

Naja, aber hoffen wir, dass alles gut geht und ihr sorglos und covid-safe segeln könnt!

Das war es für den Moment … ich wünsche allen Seglern und Bootsfahrern vor Sardinien einen schönen Segelurlaub!

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