Zum nachhaltigen Segeln und Reisen gehört auch der Landgang – und zwar möglichst nah an Land und Leuten.

Ich wollte noch nie an der Insel vorbeisegeln. Oder wie viele Segelkollegen im Hafen festsitzen. Das ist schön, ohne Frage, aber kann ja nicht alles sein.

Also segle ich nicht nur vor, um oder rund, sondern auch in Sardinien. Das klingt komisch – vor allem da sich die Insel in der Mitte auf bis zu 1.834 Meter erhebt und da bislang kein Schiff angekommen ist.

Ein Schiff in sardischen Wäldern auf rund 900 Metern? Was das da soll, wird im nuraghischen Park im Bosco Seleni bei Lanusei erklärt.

Sardinien zu entdecken und mich Land und Leuten nähern, gehört für mich zum Segeln dazu. Ansonsten wäre ich nur Konsument der Küsten. Zudem sind die Sarden eher ein landverbundenes Volk von Hirten und Handwerkern, als ausgesprochene Inselbewohner, Fischer oder gar Seebären. Also muss ich ein bisschen Anstrengung auf mich nehmen, um sie zu erreichen.

Genau darum ist Sardinien so besonders und bis in die entlegensten Orte in der Inselmitte unglaublich spannend.

Dieser Ansatz folgt der Tradition meines Blogs www.pecora-nera.eu (italienisch = schwarzes Schaf), auf dem ich seit vielen Jahren über Sardinien als schwarzes Schaf blogge – an Land und auf dem traumhaften türkisfarbenen Meer.

»Schwarzschafig« bedeutet für mich: individuell erlebt, abseits der üblichen, ausgetretenen Pfade. Beziehungsweise auf dem Meer: abseits der Routen, auf denen alle segeln, abseits der beliebtesten Hotspots und Häfen, und abseits der hoch frequentierten Jahreszeiten. Aber auch: authentisch und echt. 

So zu reisen, ist manchmal etwas umständlich, aber oft rasend schön – wie gleich der erste Tipp hier beweist:

Landgang – Tipp Cala Goloritzè

In der Cala Goloritzé ist Ankerverbot und der Zugang ist beschränkt.

Wir können aber das Boot in Santa Maria Navarrese festmachen, uns einen Roller mieten, hoch nach Baunei fahren, einem authentischen Bergdorf auf 500 Metern, und von der Hochebene Golgo in einem etwa anderthalbstündigen Trekking wieder hinunter auf Meereshöhe gehen und in der Traumbucht baden. Der Trek schenkt so viele zusätzliche, tolle Eindrücke.

Alternativ mit einem Guide noch weiter hoch trekken, zur Punta Salinas – und dann von 700 Metern auf die Goloritzè und die hinabschauen.

Das ist ganz großartig und ein ganz tolles Erlebnis! Und ein schönes Kontrastprogramm.